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Schweizer Team bestätigt Olympiaticket und top 25 im Einzel!

Das war eine richtig ereignisreiche Woche in der Normandie, während der ich mit Schöggeli, im Besitz von Nicole Basieux, an meiner ersten Elite Europameisterschaft in Le Pin au Haras teilnehmen durfte. Als Groom begleitete uns meine Mama, Therese Bischof Minder.


Es begann mit der ersten Geländebesichtigung, bei der man eindeutig merkte, dass der Boden weich war. Alle vor Ort hatten natürlich den wohl spektakulärsten, und das nicht nur im positiven Sinne gemeint, Geländetag der letzten Dekade im Kopf. Das WM Cross 2014, welches damals am gleichen Veranstaltungsort stattfand. Also bitte einfach keinen Regen mehr! Am Mittwoch dann aber das leichte Schaudern: Auf Freitag war Regen angesagt...

Nach dem Studieren der Wetterprognose und dem Vet-Check wurde die Teamreihenfolge kurzerhand geändert.

Schöggeli war am Freitag in der Dressur an der Reihe und zeigte sich von seiner absolut besten Seite, sehr konzentriert und harmonisch. Das ist nicht so einfach, wie es ausschaut :-), ich musste das dieses Jahr selbst erfahren :-)). 31.5 Straftpunkte, was eine top 20 Klassierung nach der Dressur bedeutete. Toblerone in den top 20 nach der Dressur! Das alleine war schon Grund zur Freude! Danke Schöggi!

Die Schweiz lag auf dem sehr guten vierten Zwischenrang, ex aequo mit der Niederlande. Toblerone lieferte das zweitbeste Resultat.


Am Morgen des Geländetages war einiges los. Auf der Fahrt vom Hotel in den Stall erfuhren wir, dass etwas mehr als eine Minute der Strecke des Cross' gestrichen wurde. Später wurde die Startzeit noch um einige Stunden nach hinten verschoben, so dass der Boden noch etwas abtrocknen konnte. Somit massen wir die Strecke neu aus und passten den Plan an. Schnell war klar, dass wir viel mit Kopf reiten und kämpfen mussten. Das Geläuf gab nichts zurück, die Pferde mussten ihre Hufe bei jedem Galoppsprung mit extra Kraft aus dem Dreck ziehen. Der Plan war, beim Start nicht zu schnell los zu reiten. Ich ritt zuvor auch schon mal extra bei schlechteren Bedingungen, aber hierfür konnte man wohl nicht richtig vorbereitet sein. Auch englische Top-Paare, die sich oft mit tieferem Boden rumschlagen müssen, hatten ihre liebe Mühe. Während dem Ritt probierte ich alle Möglichkeiten aus: In der Spur zu reiten oder ausserhalb der Spur, nicht zu schnell aber trotzdem mit genügend Tempo, damit ein guter Schwung da war und nicht alles über die Kraft laufen musste.

Ich versuchte, Schöggeli so an die Sprünge zu manövrieren, dass es ihm möglich war, sie zu überwinden. Trotzdem fehlte aber schnell einmal ein halber Meter in der Distanz. Es ging nicht mehr vorwärts und ich sagte zu Schöggeli: "Wir müssen jetzt einfach kämpfen und es ins Ziel schaffen!" So halfen wir uns gegenseitig. In der letzten Minute verloren wir relativ viel Zeit, da ich sicher gehen wollte, noch genügend "Sprit" für die letzten Hindernisse zu haben. Schöggeli kam zwar sichtlich abgekämpft und langsam ins Ziel, jedoch erholte er sich wie gewohnt sehr schnell. Das war natürlich sehr schön zu sehen.

Ich wie auch viele andere Reiter hatten das Gefühl, dass die Pferde nicht mehr aus eigener Freude liefen, sondern es für ihre Reiter taten. Ich mag den Sport auf diese Weise nicht sonderlich, doch es war sehr spannend, lehrreich und trotz allem schön, ihn von dieser Seite kennenzulernen. Zu spüren, dass man einfach alles gibt für einander. Dass man sich hilft und Händchen hält, wenn es mal nicht so nach Plan läuft. Ich bin sehr dankbar, einen Partner wie Schöggeli zu haben, der auch solche Momente mit mir durch- und übersteht.



Die Schweiz war die einzige Nation im ganzen Starterfeld, welche alle vier Reiter ohne Hindernisfehler oder Sturz im Ziel hatten - was für eine Leistung! Das Team stand auf dem immer noch guten 5ten Zwischenrang!

Um einige Sekunden waren Schöggi und ich die grössten Schnecken des Teams. ;-)

Die Stimmung war gut und auch am nächsten Tag wurde sie nicht getrübt. Alle Pferde passierten problemlos den Vet-Check. Schöggeli und ich gingen als erstes Paar in den Springparcours. Ich spürte einmal mehr, dass mein vierbeiniger Freund genau wusste, dass es ernst gilt und wir zeigten einen schönen Parcours ohne Fehler! In einer Linie improvisierten wir etwas, doch das übten wir ja am Tag vorher zur Genüge! ;-) Es war eine super Runde und Schöggeli ohne Fehler an einer EM! Nach einem solchen Geländetag! Wow!

Auch die anderen Teamreiter fügten nicht mehr als eine Stange zu ihrem Resultat hinzu, womit wir unsere Position erfolgreich verteidigten. Somit waren alle Schweizer Reiter in den Top 25! Melody Johner, Robin Godel und ich belegten sogar geschlossen die Ränge 21.-23. Dieser konstante und geschlossene Team Auftritt war erstmalig und zeigt, was in Zukunft möglich sein wird. Unsere Zeit wird kommen!


Wenn überglückliche Zufriedenheit ein Bild wäre...

In meinem Kopf: "Was für ein unglaubliches Pferd ich doch reiten darf!"







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